Passivhäuser


Ein Passivhaus kommt im Winter ohne aktives Heizsystem und im Sommer ohne Klimaanlage aus. Dabei besitzt das Gebäude ein Wohlfühlklima.Die Häuser werden „passiv“ genannt, weil der überwiegende Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen gedeckt wird wie Sonneneinstrahlung und Abwärme von Personen und technischen Geräten.

Architektur, Technik, Ökologische Aspekte und Wohnkomfort werden konstant weiterentwickelt.


Thermische Qualitäten



keine Überhitzung in Verbindung mit
außen liegendem Sonnenschutz            
Raumluft identische Oberflächentemperatur
der Wände und Fenster
keine Zugerscheinung


Klimatische Qualitäten


keine Staubverwirbelung
kein Feuchte
kein Schimmelbefall
Luftfilter für  Allergiker möglich
CO2 und Feuchtesteuerung möglich
Fenster können ganz normal geöffnet werden

Akustische Qualitäten




kaum Wahrnehmung des Außenlärms
keine Lüftungsgeräusche




Am Harzhübel 41A

Das erste Passivhaus in Kaiserslautern ist nun über 10 Jahre alt. Es hat eine klar ablesbare funktionelle Gliederung. Im roten Gebäudeteil befinden sich die Funktiosräume und die Technik in der Glasfuge liegt die Erschließung und im holverschalten Part sind die Wohn- und Schlafräume situiert.

 Am Harzhübel 41 B

Zeitgleich entstand das zweite kaiserslauterer Passivhaus. Eine Besonderheit ist die großzügige Galerie im Wohnbereich und der hängende Balkon. Wichtig war hier die Barrierefreiheit im Erdgeschoss.

Am Harzhübel 70 A

Ein besonderes Tortengrunstück mit einem speziellen Raumprogramm fordert eine exzeptionelle Gebäudelösung. In diesem Gebäudedreiklang sind zwei Wohnungen und das Büro der Bauherren srukturiert.

Hans-Küfner Straße

Ein außergewöhnlicher Bauherr erwartet eine hervorragenden architektonischen Antwort auf seinen Bauwunsch. Dieses aufsehenerregende Einfamilienhaus beeindruckt durch seine Großzügigkeit.

Wilhelm Leuschner Straße

Kompakt sollte dieses Passivhaus auf ein Grundstück in zweiter Reihe gebaut sein um dem Platz und Budgetanspruch der vierköpfigen Familie zu entsprechen.

Mühlenstraße Mehrfamilienhaus

Ein bestehendes Mehrfamilienhaus wird energetisch und architektonisch mit einem Anbau in passivhausweise gekoppelt. Der Synergieeffekt: der geringe Energieverbrauch des Passivgebäudes  kommt dem Altbau zu gute


Weitere Passivbau-Wohnhäuser



Passivhaus


Das Passivhaus ist keine bestimmte Bauweise, sondern ein Baustandard, der folgende Kriterien erfüllen muss.

Jahresheizwärmebedarf <= 15 kWh/m²a

Jahresprimärenergiebedarf<=120kWh/m²a, davon weniger als 55kWh/m²a zur Stromerzeugung



Wand und Dach



Wärmedurchgangskoeffizient für Wand,  Dach, und Fußbodenkonstruktion Uw < 0,15W/m²K

Die wesentliche und besondere Eigenschaft eines Passivhauses ist die konstante Innentemperatur. Das gilt sowohl über das Jahr gesehen als auch über einen Tag sowie für einzelne Räume. Die Innentemperatur ändert sich nur sehr langsam – bei ausgeschalteter Heizung sinkt sie im Passivhaus um weniger als 0,5 K am Tag (im Winter, wenn keine Sonne scheint). Alle Wände und Böden haben dieselbe Temperatur, dies gilt ebenfalls für den Keller, wenn er innerhalb der thermischen Hülle liegt. Es gibt keine „kalten“ Außenwände oder Fußböden, Schimmelbildung ist dadurch ausgeschlossen. Im Sommer sorgen die Wärmedämmung und ein möglicherweise vorhandener Erdwärmeübertrager dafür, dass das Gebäude angenehm kühl bleibt und  keine Klimaanlage erforderlich ist.

Fenster






Dreifachverglaste Edelgasbefüllte Wärmeschutzfenster mit wärmegedämmtem Rahmen Uw < 0,8W/m²K

Die Fenster werden bei mitteleuropäischen Passivhäusern meist dreifach verglast, haben selektive Schichten zu jedem Scheibenzwischenraum und sind mit dem Edelgas Argon (selten Krypton) gefüllt. Obwohl derartige Fenster einen schlechteren Wärmedämmwert aufweisen als gut wärmegedämmte Wände, hat ein möglichst unverschattetes Südfenster dieser Qualität auch im Winter durch solare Energiegewinne eine positive Energiebilanz. Inzwischen gibt es spezielle Fensterkonstruktionen für Passivhäuser, zum Beispiel mit zwei hintereinander liegenden Fensterflügeln, die noch höhere solare Gewinne und bestmöglichen Wärmeschutz garantieren.

Möglichst schmale Rahmen maximieren den relativen Anteil der Glasflächen und optimieren damit den Energieeintrag, u.a. weil der U-Wert einer Dreifachverglasung mit etwa 0,5 bis 0,7 deutlich besser ist als der des Rahmens. Fensterkonstrukteure sind seit jeher bemüht, schmale Rahmen zu bauen, um auch bei kleinen Fenstern einen hohen Glas-Flächenanteil zu haben. Auch trägt die Art der Einbindung des Fensters im Wandquerschnitt (bei Planung und Einbau) entscheidend zur Wärmedämmung bei.
Lüftung



Lüftung






Luftdichtheit  max. 0,6 facher Luftwechsel pro Stunde aus kontrollierter Lüftung bei 50 Pa Differenzdruck (n50 <=0,6h hoch-1’)

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Nü <= 75%)
Die Gebäudehüllen, insbesondere von Neubauten, sind generell nahezu luftundurchlässig. Infolgedessen ist ausreichender natürlicher Luftaustausch bei geschlossenen Fenstern nicht gegeben. Deshalb werden heute vielfach, und nicht nur bei Passivhäusern, Lüftungsanlagen eingebaut, die für den Abtransport von verbrauchter Luft und Wasserdampf und damit für ein angenehmes Raumklima sorgen. Um die Lüftungswärmeverluste zu begrenzen, benötigen Passivhäuser eine kontrollierte Wohnraumlüftung, in der Regel mit Wärmerückgewinnung. Diese sorgt für den notwendigen Luftaustausch und verringert Energieverluste durch Fensterlüftung. Etwa alle 1 bis 4 Stunden wird die gesamte Luft im Haus ausgetauscht. Bei den dazu nötigen geringen Luftvolumenströmen sind Luftbewegung, Zugluft oder Geräusche nicht wahrnehmbar.  Die frische, gefilterte und vorgewärmte Zuluft wird den Wohn- und Schlafräumen zugeführt, gelangt von dort durch Überstromöffnungen  in die Flure und wird in Küchen, Bädern und WCs wieder abgesaugt. Von dort geht die Abluft durch Kanäle zum Wärmeübertrager und schließlich als Fortluft nach draußen.

Das Herzstück der Lüftungsanlage ist die Wärmerückgewinnung mit einem Wärmetauscher, meist einem Gegenstromwärmeübertrager. Die Wärme aus der Abluft kann dort zu 80 bis 95 % für die Zuluft zurückgewonnen werden, ohne dass eine Vermischung der Luft stattfindet. Im normalen Betrieb nimmt eine solche Anlage ohne Heizfunktion für ein Einfamilienhaus etwa 40 Watt Leistung auf. Es gibt auch Geräte mit einem Rotationswärmeübertrager, welche auch einen Teil der Luftfeuchtigkeit wiedergewinnen können. Der Luftfilter des Gegenstromwärmeübertragers kann auch gegen einen Pollenluftfilter ausgetauscht werden. Ebenso lässt sich durch den Einbau eines Ionisationsmodul mit Ionisationsröhre die Luftqualität verbessern und Schadstoffe abbauen.